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Gemeinwesenorientierte Jugendhilfe

Oktober 2012:  Wir werden eine klasse Klasse!
 
Jedes Jahr ändern sich die Zusammensetzungen der jahrgangsübergreifenden Klassen zwangs- läufig. Die älteren Kinder einer Kasse verlassen den Verbund und jüngere rücken nach. 

An einer guten Zusammenführung der neuen Klassenteile zu arbeiten, lohnt sich in Benzingen   besonders. Denn hier gibt es ausschließlich kombinierte Klassen: Klasse 1/2 und Klasse 3/4.
 
Am 19. Oktober besuchte uns deshalb Martin Bregenzer von der gemeinwesenorientierten Jugendhilfe, dem Haus Nazareth, um mit unseren Großen zu arbeiten.

Zum Warmwerden begannen wir an der großen Mattenfläche mit kleinen Aktionen, die anfangs
noch ein wenig befremdlich wirkten, weil sie so anders waren als übliche Sportspiele. 
Die Schülerinnen und Schüler wussten, dass heute in ihrer Turnhalle Besonderes auf der Tagesordnung stehen würde und waren sehr gespannt.
 

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Durch das lustige "Evolutionsspiel" ergaben sich zufällige Gruppenzusammenstellungen, die für den weiteren Verlauf zu akzeptieren waren...

Es wurde umsichtig gestapelt und eifrig immer wieder die neueste Stückzahl an fertigen Häuschen ermittelt. (Lernziel: geschickte Anordnung zur Anzahlkontrolle bei gleichzeitiger Beachtung der, manchmal, etwas fragilen Bauweise.)


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Das Samuraispiel funktionierte ähnlich wie "Schere, Stein, Papier", nur ist es mit Ganzkörpergesten auszudrücken.
Hier sieht man z.B. den "Tiger":


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Gewinnen konnte man nur, wenn die richtige Geste gewählt worden war und alle Gruppenmitglieder ganz genau dieselbe vormachten. 
Deshalb mussten im Vorfeld sorgfältige Absprachen getroffen werden, die der Gegner keinesfalls hören durfte.


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Es klappte wirklich gut! Hier sehen wir "Oma" gegen "Tiger":


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Ein Spiel das zeigte, dass das Gruppenzusammengehörigkeitsgefühl noch sehr fragil war, bestand
in der Aufgabe, einen "Säuresee" zu überqueren. 
Durch die geweckte Begeisterung der Kinder in den vorangegangenen Spielen kam hier viel Ehr-
geiz und, damit verbunden, echter Stress auf...

Der Beginn war harmlos, die Regeln sollten zuerst einmal verstanden werden.


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Der Probedurchgang war vorbei und nun kam es auf Geschicklichkeit und Schnelligkeit an, die nur durch exzellente Teamarbeit erreicht werden konnte. 
Diesmal waren die Gruppen gelenkt bestimmt worden, um eine gleichstarke Verteilung von Dritt- 
und Viertklässlern zu erreichen.

Da das Fortkommen der anderen Gruppe nebenan beobachtet werden konnte, wurde die Angelegenheit schnell äußerst aufregend und durch den Zeitdruck im Charakter ernsthaft.


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Es gab Stau und dann tatsächlich die Katastrophe: Jemand trat neben die Teppichfliese und so musste eine Gruppe von vorne beginnen. Alle Chancen sah man dahingegangen... bis der anderen 
Gruppe dasselbe zustieß.

In den Zwischenbesprechungen wurde jeweils über Gefühle und die daraus resultierenden eigenen Handlungen reflektiert und über Alternativen gesprochen. 
Bei jedem weiteren Spiel konnte man sofort üben, es besser zu machen.

Wir haben u.a. gelernt: 
Wenn ein Teammitglied beim Ballwerfen nicht gut ist, heißt das nicht, dass es gar keine Talente hat. 
Stillere Klassenkameraden können auch gute Ideen haben, man muss sie nur fragen und ihnen 
dann zuhören. Und besonders: 
Erst mal cool bleiben und nachdenken bringt alle angenehmer weiter, als viel Gewetter und Geschrei!
 
Und so üben wir uns ab jetzt in allen Fächern, den ganzen Vormittag lang und werden immer besser.
Wir sind eben eine klasse Klasse!  

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